Endlich durften wir wieder…
Wir wollten nicht aufgeben, wir, der Vorstand des Landesverbandes NRW. Letztmalig hatten wir uns zu einer Mitgliederversammlung im Jahr 2019 treffen können, in Düsseldorf, in der Verbraucherzentrale NRW. Dort wurde der aktuelle Vorstand gewählt.
Immer wieder setzten wir uns „online“ zusammen-und mussten geplantes absagen…
Doch jetzt hatten wir ein besonders aktuelles Thema für die Mitgliederversammlung 2022 mit Hilfe einer Mitgliederbefragung ausgewählt und endlich die Aussicht darauf, dass es stattfinden konnte:
Tagebau Landesfolge- Konsequenzen und Perspektiven für die Region und betroffene landwirtschaftliche Betriebe!
Wenn auch nicht wie geplant im Rittergut Wildenrath (der Koch war an Corona erkrankt), so doch in einer sehr gemütlichen Gaststätte in der Ortschaft Beckum bei Mönchengladbach, konnten wir uns mit 18 Mitgliedern zu unserer Mitgliederversammlung 2022 treffen und neben den geschäftlichen Inhalten auch die „neue Kollegin“ Clara Göcke, Fb 52, hören. Sie stellte sich und ihre Beratungs-Aufgaben vor. Dann folgte der erste Vortrag zum Leitthema. Peter Feron als Mitglied des Braunkohleausschusses stellte vor: “Neue Perspektiven für das Rheinische Braunkohle Revier“. 15 Mrd. € stünden für die Gestaltung des Rheinischen Reviers zur Verfügung. Der Kohleausstieg solle entschlossen vorangetrieben, der Tagebau verkleinert und der CO2 Ausstoß verringert werden. Der Tagebau hinterließe Rest-Seen mit enormen Tiefen. Die Leitentscheidung bedeutete aber immer Abwägung der ökonomischen und ökologischen und sozialen Belange und müsse daher immer neu diskutiert werden, vor dem Hintergrund der jeweils aktuellen Rahmenbedingungen.
Andraes Breuer, Vertreter des Zweckverbandes Landfolge Garzweiler stellte uns geplante Zukunftsprojekte / Leitziele in der Tagesbaufolgelandschaft vor. Beeindruckende Visionen ins Bild gesetzt: Innovation Valley, zukünftige Seen, Radwege, Wirtschaftswege, Grüne Finger der Region, Exzellenzregion Nachhaltiges Bauen, Innovationspark Erneuerbare Energien, Radverkehrskonzept, und mehr.
Als wäre all das nicht schon beeindruckend genug, stellt uns der Kollege der LWK NRW, Dr. Armin Hentschel, das Projekt „Campus Transfer“ vor, letztlicher Inhalt: wegen seiner Verbrauchernähe hier Aufbau eines Innovationszentrums für Land- und Ernährungswirtschaft als Leitprojet des Agrobusiness im Rheinischen Revier. Im Projekt würden Lösungen gesucht, für die sich im Wandel befindliche Land- und Ernährungswirtschaft.
Bernhard Conzen, Präsident des Rheinischen Landwirtschaftsverbandes, begrüßte uns auf seinem Weg zur Abstimmung aktueller landwirtschaftlicher Themen mit der Ministerin Frau Heinen-Esser. Sein Kernaussage war: Neue Wege suchen und neu denken!
Der Ehemann der aus der Region stammenden Vorstandsvertreterin Edelgard Stahl-Kamerichs, führte uns schließlich nach Wanlo an den Aussichtspunkt, ans Loch! Und wie es doch immer ist, es gibt 2 Seiten zu betrachten. Diese 2. Seite, Auswirkungen und Konsequenzen für die Landbewirtschaftung und die landwirtschaftliche Betriebe, stellte Herr Kamerichs uns aus seiner Tätigkeit als Landwirt, Landeigentümer und Gutachter vor. Gegenüber, an der anderen Seite des Tagebaus, in der Ortschaft Lützerath, fanden sich gerade die „Andersdenkenden“ ein….
Wahnsinn! Es war endlich mal wieder ein Treffen, wie wir es hoffentlich bald wieder jährlich haben- wenn-frei nach Astrid Lindgren, „Die Menschheit nicht den Verstand verliert“.-
Maria Beaupoil, Vorstand NRW
Fotos: Heinz-Gerd Wöstemeyer
Bericht im Niers-Magazin, Autor Heinz-Gerd Wöstemeyer