Keppler-Hof – Schlafen im Heu und Landwirtschaft hautnah erleben
Die Teilnehmerinnen der vlb-Bezirksgruppe Karlsruhe wurden diesmal von der Bezirksvorsitzenden Ellen Füller auf dem 100-jährigen Keppler Hof in Schopfloch – Unteriflingen bei Freudenstadt zur Bezirkstagung mit Exkursion empfangen. Der Schwerpunkt der fachlichen Exkursion lag auf der Besichtigung der „Heuherberge“ und auf dem Kennenlernen der Angebote zum Landesprojektes „Lernort Bauernhof Baden-Württemberg“.
Mitten in Streuobstwiesen und Feldern gelegen mit Blick auf den Nordschwarzwald befindet sich der landwirtschaftliche Schul- und Erlebnisbauernhof mit den Betriebsschwerpunkten: Milchwirtschaft und der Erzeugung von Grün- und Ackerfutter.
Nicht nur Tiere wie Milchkühe und deren Nachzucht, zwei muntere Esel Nele und Locke, mehrere Hühner und ein stolzer Hahn können dort beobachtet und angefasst werden. Auch die Lebensmittelerzeugung ist auf dem Hof zu erleben. Mit verschiedenen pädagogischen Angeboten unter dem Motto „vom Urprodukt zum Endprodukt“ sehen Kinder und Erwachsene hautnah wie landwirtschaftliche Produktion funktioniert und die Verarbeitung erfolgt.
Einen Einblick in den Familienbetrieb erhielten die Exkusionsteilnehmerinnen durch einen Rundgang mit Betriebsleiter Herrn Daniel Keppler. Es ging vorbei am Hausgarten zu Ställen und an einen nahgelegen Versuchsacker mit verschiedenen Kulturen. Dort wurde ein Stopp eingelegt. Herr Daniel Keppler gab Einblick in das „Wunder der Natur“: er legte mit dem Messer die noch grüne Ähre frei, die sich im inneren des Halmes empor geschoben hatte, aber von außen noch nicht zu sehen ist.
Die letzte Station auf dem Hof war die „Heuherberge“, die im süddeutschen Raum eher zu den seltenen Übernachtungsmöglichkeiten zählt. Sie kam im Mai 2018 als zusätzliches Einkommensstandbein hinzu. Begleitet von Claudia Keppler ging die Gruppe durch die Räumlichkeiten. Das ehemalige Heulager neben dem Wohnhaus konnte umgenutzt werden. Dabei blieb der Charakter des Gebäudes mit seinen Elementen der Schwarzwaldarchitektur erhalten und wurde durch helle Holzelemente ergänzt. Insgesamt entstanden 30 Schlafplätze im Heu mit modernen Sanitäranlagen. Finanzielle Unterstützung erhielt Frau Claudia Keppler über den Fördertopf innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (kurz: IMF). Zu der Heuherberge wurde ergänzend der ehemalige Schweinestall aufgewertet und umgebaut. Heute wird er als Tagungsraum genutzt und der Nebenraum als Küche mit einem Holzbackofen. Eine Zeichnung an der Wand erinnert an die ehemalige Nutzung.
Nach einem Jahr des Heuherberg-Betriebes konnte bisher von der Inhaberin ein positives Fazit gezogen werden. Sowohl das Angebot zu übernachten als auch die pädagogischen Einheiten zu buchen werden sehr gut angenommen. Die Familie ist zufrieden und freut sich, dass in 2019 schon so viele Gäste gebucht haben.
Die vlb-Mitglieder waren sichtlich von der Heuherberge und dem ganzheitlichen Konzept des Betriebes begeistert. Alle Teilnehmenden konnten sich gut vorstellen selbst das Angebot auf dem Hof zu nutzen.
Anschließend wurden bei reger Diskussion die Verbandsdetails besprochen. Turnusmäßig fand zudem die Wahl der stellvertretenden Vorsitzenden statt, bei der Frau Uschi Schneider für weitere 4 Jahre wieder gewählt wurde.